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Sagt Ihnen „Hanfu“ etwas?

Der aufkommende Trend der Hanfu-Kleidung hat mich während meiner jüngsten Reise nach China im März beeindruckt. Zumal ich ihn noch im Herbst letzten Jahres nicht als so stark wahrgenommen habe.

Dieser Trend ist praktisch alterslos: Chinesen jeden Alters besinnen sich damit auf traditionelle Kleidungsstile, was ein starkes kulturelles Selbstbewusstsein signalisiert. Die Hanfu-Kleidung variiert stark und ist oft inspiriert von den Stilen der Tang-, Song- und Ming-Dynastien – Epochen, die als Höhepunkte der kulturellen Blüte in China gelten. Interessanterweise fehlen die Stile der Qing-Dynastie, was den Wunsch vieler Han-Chinesen widerspiegelt, sich auf kulturelle Traditionen zu besinnen, die vor der Herrschaft der mandschurischen Qing-Dynastie existierten – Kleidung als Medium, um kulturelle und historische Identität auszudrücken. Die Kleidungsstücke sind daher nicht nur schön und traditionell, sondern auch ein Symbol: Die Vergangenheit wird geehrt und es wird gleichzeitig nach modernen Wegen sucht, Kultur auszudrücken.

Während meiner Zeit in China konnte ich beobachteten, wie diejenigen, die Hanfu tragen, dies mit einem Gefühl von Stolz und Zugehörigkeit tun. Man lässt sich auch sehr gerne damit fotografieren und sucht dafür schöne Fotomotive als Hintergrund aus (siehe Bilder).

Damit ist der Hanfu-Trend in China mehr als eine modische Laune; er ist ein tiefgehendes Zeichen kultureller Selbstfindung und nationalen Stolzes. In einer Zeit relativen Wohlstands, besinnen sich die Menschen damit wieder auf ihre kulturellen Wurzeln.